Die Strategie zur Anpassung an den Klimawandel im Kanton St.Gallen zeichnet ein düsteres Bild. Das Klima in der Schweiz erwärmt sich rund zweimal stärker als im globalen Mittel. Im besten Fall kann die durchschnittliche Erwärmung auf unter vier Grad beschränkt werden. Die bevorstehenden Herausforderungen stellen unter anderem die Zunahme von Hitzebelastung, Trockenheit und Hochwasser, oder Ausbreitung von Schadorganismen und Krankheiten dar.
Angesichts dieser unmissverständlich formulierten Zukunftsszenarien setzt sich die GLP entschieden für wirksame und messbare Ziele ein, damit sich der Kanton an die neuen Klimabedingungen anpassen kann. Obwohl die Grünliberalen den Analyseteil des Berichtes als gelungen würdigen, fehlen griffige, verbindliche Massnahmen, um die aufgezeigten Handlungsfelder auch konkret anzugehen.
Aus diesem Grund haben die Grünliberalen einen zusätzlichen Auftrag an die Regierung eingereicht. Insbesondere die Ausscheidung von Grünflächen in dichten Siedlungsgebieten, die Revitalisierung von Gewässern, die Begrünung von Strassen und vegetationsgebundene Klimaanpassungsmassnahmen sollen entsprechend ihrer Bedeutung bei der Anpassung an den Klimawandel in den Massnahmenkatalog aufgenommen werden. «Es braucht einen präzisen Fahrplan mit bindenden, messbaren Vorgaben – ansonsten geht dieser Strategie jegliche Glaubwürdigkeit verloren», gab Kantonsrat Andrin Monstein im Rat zu bedenken.
Die Strategie wurde in seiner ursprünglichen Verfassung verabschiedet. Eine bürgerliche Mehrheit aus SVP, FDP und Mitte-EVP sprach sich gegen den zusätzlichen Auftrag der Grünliberalen aus. Die GLP wird sich auch zukünftig, beispielsweise bei der Beratung der Aufgaben und Finanzplanung (AFP), stets für stärkere Klimaschutz- und Klimaanpassungsmassnahmen einsetzen.
